Wenn es um das Thema Pflanzen im Schlafzimmer geht, entstehen schnell hitzige Diskussionen. Grünzeug im Schlafgemach, sagen die Einen. Zimmerpflanzen sind gut für das Raumklima, sagen die Anderen. Aber was stimmt denn nun?
Grundsätzlich ist es so, dass Pflanzen bei Tageslicht Photosynthese betreiben. Dabei nehmen Pflanzen Kohlendioxid, Wasser und Licht auf und wandeln ihn in Sauerstoff und Glucose um. Da sie den Sauerstoff selbst nicht zum Leben benötigen, geben sie ihn an ihre direkte Umwelt ab. So weit, so gut. Nachts sieht das Ganze ein bisschen anders aus: Bei Dunkelheit bleibt der Prozess der Photosynthese nämlich aus. In der Folge geben Pflanzen Kohlenstoffdioxid ab, benötigen aber Sauerstoff. Berechtigterweise stellt sich die Frage, ob sie uns wortwörtlich die „Luft zum Atmen“ wegnehmen. Diese Sorge ist jedoch – sofern wir unser Schlafzimmer nicht in einen Dschungel mit übermäßig viel Grünzeug verwandeln – unbegründet, da der Sauerstoffbedarf der Pflanzen vergleichsweise viel zu gering ist.
Vielmehr gibt es sogar Pflanzen, die die im Zimmer herrschende Luftqualität verbessern können. Dazu zählt u.a. die Aloe Vera, die im Vergleich zu vielen ihrer grünen „KollegInnen“ auch in der Nacht Sauerstoff abgibt. Gleiches gilt für den Bogenhanf, der mit seinen Blättern zusätzlich die Luft filtert. Nicht zu empfehlen sind Pflanzen mit starkem Duft, da sich dies störend auf die Nachtruhe auswirken und unter Umständen zu Kopfschmerzen führen kann.
Es lohnt sich, bei der Auswahl etwas mehr Zeit zu investieren, um die geeignete Zimmerpflanze für unser Schlafzimmer zu finden.
Sobald sie bei Ihnen eingezogen sind, sollte besonders zu Beginn der Feuchtigkeitsgehalt der Pflanze überprüft werden. Da sich in der Blumenerde unter Umständen Schimmelpilze ausbilden können (dies würde sich auf die Luftqualität des Schlafzimmers auswirken), sollten die Pflanzen nicht übermäßig gegossen werden. Dies können Sie kontrollieren, indem Sie die Erde befühlen: Bleibt die Blumenerde am Finger hängen, empfiehlt es sich, mit dem Bewässern noch etwas zu warten. Unter keinen Umständen sollte sich Wasser im Blumentopf sammeln.
Bei der richtigen Auswahl und Pflege spricht also Vieles für Pflanzen im Schlafzimmer. Hinzu kommen positive psychologische Effekte von Zimmerpflanzen für unser individuelles Wohlbefinden. Sie bringen nicht nur ein Stück „Natur“ in unsere vier Wände und tragen damit zu einer wohnlichen Atmosphäre bei, sondern wirken durch ihr intensives Grün auf viele Menschen auch beruhigend.