Bruxismus: nächtliches Zähneknirschen mit ernsthaften Folgen

In vielen Fällen bleibt das nächtliche Zähneknirschen unbemerkt, da es während des Schlafens stattfindet. Darauf aufmerksam werden wir also i.d.R. nur durch andere. Dabei kann das andauernde Knirschen ernstzunehmende Folgen haben.

Beim sogenannten (Schlaf-)Bruxismus – so nennen Mediziner das nächtliche Mahlen – werden die Kaumuskeln stark angespannt. Gegenüber der normalen Bisskraft handelt es sich hierbei um den sechs bis zehnfachen Kaudruck: Wenig verwunderlich also, dass das an unseren Zähnen nicht spurlos vorbei geht.
Abschleifspuren, Zahnschmerzen oder sich lockernde, brüchige oder verkürzte Zähne können die Folge sein. Auch der Zahnschmelz wird angegriffen. Es entstehen Risse und das Zahnfleisch zieht sich zurück. Je nachdem, wie ausgeprägt das Zähneknirschen ist, wird auch der Kiefer in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund verspannter bzw. überlasteter Kiefergelenke können zudem Ohrenschmerzen sowie morgendlicher Schwindel bis hin zu Tinnitus auftreten.

Warum Menschen im Schlaf mit den Zähnen knirschen, kann unterschiedliche Ursachen haben. In vielen Fällen lässt sich ein Zusammenhang mit der Psyche feststellen: So fungiert das Knirschen bei Betroffenen häufig als eine Art Stress-Bewältigung.
Auch andere Faktoren wie z.B. Zahnfehlstellungen, bestimmte Medikamente oder Alkohol können das Knirschen auslösen. Was aber lässt sich konkret gegen Bruxismus unternehmen? Um eine fachlich fundierte Diagnose einzuholen, sollten Sie in jedem Fall einen Zahnarzt aufsuchen. Dieser kann mit Ihnen gemeinsam herausfinden, was mögliche Auslöser für das Knirschen sind und entsprechende Maßnahmen einleiten. Um Ihre Zähne zu schützen, können Sie vom Fachpersonal zudem eine Knirsch-Schiene anfertigen lassen. Einstellen lässt sich das nächtliche Mahlen dadurch zwar nicht, wohl aber werden etwaige Zahn- und/oder Kieferschmerzen vermieden. Zudem lassen sich damit die nächtlichen Beißaktivitäten verringern. Haben Sie festgestellt, dass das Knirschen primär psychische Gründe hat, sollten Sie sich zusätzlich auf Ursachen-Suche begeben: Welche Faktoren lösen den inneren Stress bei Ihnen aus und welche Möglichkeiten haben Sie persönlich, um diesen bestmöglich einzudämmen? Unterstützend kann hier Meditation, autogenes Training oder andere Entspannungstechniken wirken.
Leiden Sie in Folge des Zähneknirschens unter anhaltenden Schmerzen (z.B. Hals-, Schulter- oder Nackenschmerzen), können Sie Physiotherapie in Anspruch nehmen, um Ihre Muskulatur zu lockern.

Unsere Tipps:

1. Zahnarzt aufsuchen

2. Zum Schutz der Zähne Knirsch-Schiene anfertigen lassen

3. Ist die Ursache psychischer Natur: Ursachen ermitteln und Stress im Alltag bestmöglich reduzieren

4. Unterstützende Entspannungs-techniken heranziehen

5. Bei Schmerzen im Hals-, Schulter- und Nackenbereich: Physiotherapeutische Angebote wahrnehmen

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